Abbau von Naturstein – vom Steinbruch bis zum Verarbeitungsort

Naturstein fällt in der Natur oft nicht weiter auf. Doch wenn man ihn aufbricht, aufsägt oder poliert, wird einem die Schönheit dieser natürlichen Ressource richtig bewusst. Wir Natursteinprofis sind darauf spezialisiert, diese verborgenen Schätze zu Tage zu fördern und in ganz unterschiedlichen Anwendungen für Architekten, Planer, Gartenbauer und Bauherren zugänglich zu machen.

Schon seit Jahrhunderten prägen regional vorkommende Natursteine die Landschaften, Dörfer und Städte unseres Landes. Warme Töne wie etwa Jura Kalkstein verleihen vielen Ortschaften nördlich der Alpen einen fast mediterranen Charakter. Andere Steinsorten wie Gneis oder Granit, die man im Tessin, in der Innerschweiz oder dem Graubünden findet, zeigen den alpinen Charakter dieser Regionen. Indem unsere Mitglieder in den vielzähligen Schweizer Steinbrüchen seit Jahrzehnten professionell Naturstein abbauen, schaffen sie die Grundlage dafür, dass die verschiedenen Steinsorten – von Andeer Granit über Calanca Gneis, San Bernardino Gneis, Maggia Gneis und Onsernone Gneis bis hin zu Rorschacher Sandstein und Quarzsandstein aus der Innerschweiz – weiterverarbeitet werden können und schliesslich im Innen- und Aussenbereich von Häusern, in Gartenanlagen und öffentlichen Bauten als beständige, ästhetische und natürliche Baustoffe zum Einsatz kommen.

Natursteingewinnung im Steinbruch

Noch bis weit in die Neuzeit wurde Naturstein in mühsamer Handarbeit bzw. mit einfachen Hilfsmitteln abgebaut. Erst ab dem 17. Jahrhundert nutzte man allmählich die schon länger aus Asien bekannten Sprengtechniken, um Gestein in industriellem Stil aus dem Berg abzubauen. Heute werden Sprengstoffe nur noch in Ausnahmefällen beim Abbau von Naturstein eingesetzt. Das Herausfräsen der Steinblöcke übernehmen heute in der Regel hochmoderne Diamantseilsägen. Bei weicherem Gestein kommen sogenannte Schrämen – rotierende Walzen, die sich in den Stein fressen – zum Einsatz. Fast immer werden die verschiedenen Gesteinsorten in offenen Brüchen, sogenannten Hang- oder Kesselbrüchen, abgebaut. Die deutlich aufwendigere Gewinnung im Untertagebau ist nur dann eine Option, wenn dies vom Gestein her auch Sinn macht – beispielsweise bei Schiefer, der unter der Oberfläche optimal vor der Witterung geschützt ist. Mit Steinspaltmaschinen oder Seilsägen werden die herausgetrennten, riesigen Steinblöcke in einem weiteren Schritt auf die gewünschte Grösse zerschnitten. Während die Blöcke innerhalb des Steinbruchs entweder mit Gittermastkranen oder mit Radladern transportiert werden, bringen LKWs die Blöcke danach zu den steinverarbeitenden Betrieben. Dort werden diese – etwa für Wand- und Bodenbeläge – zu 2 bis 4 cm starken Platten oder für Treppenstufen zu Tranchen mit einer Stärke von 8 cm aufgeschnitten. 

 

Naturstein, das ökologische Baumaterial

Gerade in einer Zeit, in der Nachhaltigkeit eine zunehmend wichtige Rolle spielt, ist es ein grosser Vorteil, dass bei der Gewinnung und Verarbeitung von Naturwerkstein ein wesentlich geringerer Energieaufwand als bei anderen Materialien – beispielsweise keramische Fliesen – erforderlich ist. Auch ist Naturstein unproblematisch hinsichtlich Entsorgungen, da er nur wenige Schadstoffe enthält. In der Schweiz werden Steinbrüche darüber hinaus auch ökologisch begleitet. Sobald eine Abbaustelle stillgelegt wird, beginnen Fachleute mit der Renaturierung bzw. Aufforstung, begleitet durch die Anlagen von Trocken- und Feuchtbiotopen für seltene Tier- und Pflanzenarten.Die Tatsache, dass der Pro-Kopf-Verbrauch an Naturstein nirgends auf der Welt höher ist als in der Schweiz, erfüllt unsere Branche mit Stolz. Gleichzeitig stimmt uns das Bewusstsein, dass Naturstein, nicht nur eine langlebige, sondern auch eine nachhaltige Investition ist, äusserst zuversichtlich, dass hierzulande wohl auch in Zukunft sehr gerne mit Naturstein gebaut und gestaltet wird. Ökologisch, langlebig und ästhetisch: Das natürliche Baumaterial Naturstein stellt für alle eine echte Win-Win-Situation dar. Hier gehts zu unseren Stein-Experten.