Marmor – ein glänzendes Kronjuwel im Reich der Steine
Bereits in der Antike galt Marmor als Königin unter den Natursteinen. Diese Stellung hat der fein schimmernde Stein bis heute erfolgreich verteidigt. Im Unterschied zu damals profitieren heutige Bauherren, Planer und Architekten von einer deutlich grösseren Auswahl an Marmorsorten und einer breiteren Palette an Anwendungsmöglichkeiten.
Die faszinierende ästhetische Wirkung von Marmor rührt von seiner besonderen kristallinen Struktur. Diese entsteht, wenn Kalkstein genügend lang unter hohem Druck steht. Trifft Licht darauf, beginnt die Oberfläche fein zu glänzen. Darum auch der Name: Marmor bedeutet nämlich Glanz auf Griechisch. Durch das Polieren der Oberfläche verstärkt sich das für Marmor typische Schimmern. Je nachdem, ob der Stein Eisenoxid-, Kohle- oder Serpentin-Einschlüsse besitzt, kommt eine Rot-, Schwarz- oder Grün-Färbung hinzu.
Carrara-Marmor und Co.
Neben vielen klassischen europäischen Sorten – wie etwa der Naxos-Marmor, den bereits griechische Fürsten nutzten, um ihre Tempel und Villen zu veredeln – wird Marmor heute auch in Asien und Nordamerika für den Weltmarkt abgebaut. Schwarzer Akshir-Marmor aus der Türkei, grüner Kittilä-Marmor aus Finnland oder gelber Sienesischer Marmor aus Italien stehen bei Architekten, Planern und Bauherren besonders hoch im Kurs. Der einzige in der Schweiz abgebaute Marmor stammt aus dem Maggiatal. Das Vorkommen des Peccia-Marmors, auch unter dem Namen Cristallina-Marmor bekannt, würde ausreichen, um den Stein über tausende von Jahren abzubauen. Der eigentliche Star unter allen Marmorsorten ist der Carrara-Marmor. Schon die Römer bauten diesen weiss schimmernden Marmor in den Apuanischen Alpen ab. Berühmtheit erlangte der Carrara-Marmor aber durch das Genie Michelangelo. Seit diesem Ritterschlag besitzt Carrara-Marmor einen königlichen Status. Aufgrund schwieriger Abbaubedingungen wird er erst ab dem 19. Jahrhundert stark genutzt.
Reinigung und Pflege
Auch heute nutzen Architekten den Werkstoff Marmor besonders für repräsentative Zwecke, beispielsweise als elegante Haus-Fassade oder als edler Bodenbelag im Eingangsbereich. Bei der Verwendung im Aussenbereich ist darauf zu achten, eine frostsichere Marmorsorte zu verwenden. Wie alle Kalksteine ist auch Marmor sehr säureempfindlich. Marmor ist generell widerstandsfähig und auch als Bodenbelag sehr langlebig, bei intensiv genutzten Böden reduziert sich jedoch der Glanz der Oberfläche. Ein sorgsames Nachpolieren ist möglich. Danach erstrahlt die Oberfläche in neuem Glanz. Für die alltägliche Reinigung empfiehlt sich das Abwischen mit einem weichen Besen. Wasser sollte man nur spärlich verwenden, da Kalkablagerungen die Oberfläche beeinträchtigen können. Für eine zusätzliche Reinigung eignen sich Nylonpads oder für Marmor entwickelte milde Reinigungsmittel. Für den Innenbereich ist Marmor eine lohnende Investition. Es empfiehlt sich aber, zu prüfen, wo das edle Material sinnvoll zur Geltung gebracht werden kann. Haben Sie Fragen zum Thema Marmor? Unsere Stein-Experten beraten Sie gerne.