Natursteinlabels – ein steiniger Weg zu mehr Fairness und Nachhaltigkeit
Die globale Vernetzung von Märkten und der Preisdruck haben auch beim Handel mit Naturstein ihre Spuren hinterlassen. Bis zu 30 % der Natursteine im Schweizer Strassenbau stammen heute aus Ländern ausserhalb Europas. Doch der Import von Naturstein steht immer mehr in der Kritik. Mit der Einführung von zertifizierten Naturstein-Gütesiegeln setzen sich engagierte Journalisten und Naturstein-Profis seit Jahren dafür ein, dass Fairness und Nachhaltigkeit in Steinbrüchen dereinst nicht nur in einigen Ländern, sondern weltweit zum Standard gehören.
In der Schweiz und Europa, aber auch in anderen modernen Industrienationen, sind Natursteine als natürliches und robustes Baumaterial derzeit ganz besonders begehrt. Egal ob auf Plätzen, Strassen und Gartenanlagen im öffentlichen Raum oder im Innen- und Aussenbereich von privaten Gebäuden – wo auch immer sie zum Einsatz kommen, sorgen sie für eine perfekte Verbindung von Langlebigkeit und Eleganz. Doch während Naturstein früher mehrheitlich aus der Schweiz oder aus Italien stammte, wurde der Import von Naturstein aus weit entfernten Ländern in den Neunzigerjahren immer beliebter. Vor allem die tiefen Löhne, aber auch das Fehlen von Vorschriften und Sicherheitsnormen führten dazu, dass importierter Naturstein zunehmend zu Tiefstpreisen im Markt angeboten wurde. Dagegen musste natürlich etwas unternommen werden.
Naturstein-Labels sorgen für fairere Arbeitsbedingungen
Mittlerweile hat beim Handel mit Naturstein jedoch ein Umdenken stattgefunden. Heute stehen für Naturstein-Abnehmer nebst Ästhetik, Beschaffenheit und Preis weitere zentrale Faktoren im Fokus – immer mehr wird auch nachgefragt, unter welchen Bedingungen Naturstein abgebaut wurde und wie hoch der ökologische Fussabdruck des zur Baustelle gelieferten Materials ist. Grund für diesen Gesinnungswandel sind vor allem die oft untragbaren Arbeitsbedingungen in nicht kontrollierten Steinbrüchen, aber auch die durch die Transportwege bedingte ökologische Belastung. Der Deutsche Benjamin Pütter, der sich als Pionier beim Aufbau von Natursteinlabels einen Namen gemacht hatte, erreichte mit seinem im Jahr 2005 gegründeten Gütesiegel Xertifix, dass die Arbeitsbedingungen in den indischen Steinbrüchen auf einen Minimalstandard angehoben wurden. Auch das Label Fair Stone setzt sich mit Erfolg für unabhängige Kontrollen in Steinbrüchen ein (vgl. Box). Andere Gütesiegel wie IGEP oder TFT setzen mehr auf eine enge Zusammenarbeit mit den Betrieben vor Ort, um die Arbeitsbedingungen beim Abbau von Natursteinen in Schwellenländern zu verbessern.
Natursteine aus der Schweiz: Eine andere Liga
Aufgrund des Klimawandels und dem wachsenden Bedürfnis nach einer nachhaltigeren Lebensweise steht Naturstein aus der Schweiz heute bei Planern, Architekten und Gartenbauarchitekten ganz oben auf der Wunschliste, wenn es darum geht, einen umweltfreundlichen und ethisch unbelasteten Baustoff für ein Bauprojekt auszuwählen. Die Vorteile liegen auf der Hand: Natursteine aus regionalem Abbau werden nicht nur besonders umweltfreundlich hergestellt, sie haben auch eine ganz besondere Ausstrahlung, da sie eine für die Region typische Ästhetik vermitteln. Kontaktieren Sie uns, falls Sie auf der Suche nach einer Steinsorte sind, die perfekt zu Ihrem Bauprojekt passt – unsere Naturstein-Profis unterstützen Sie gerne, wenn es darum geht, hochwertige Natursteinsorten aus der Schweiz sowie von nachhaltigen Natursteinlabels zertifizierte Steine aus der ganzen Welt zu finden.
Nachhaltige Natursteinlabels
Das deutsche Label Fair Stone, dem auch mehrere Schweizer Importeure als Partner angeschlossen sind, hat sich als internationaler Sozial- und Umweltstandard für die globale Natursteinindustrie etabliert. Ziel des Labels ist die Verbesserung von Arbeitsbedingungen in Steinbrüchen und weiterverarbeitenden Betrieben in Entwicklungs- und Schwellenländern.
Das in Freiburg im Breisgau (D) ansässige Natursteinlabel Xertifix setzt sich gegen Kinder- und Sklavenarbeit bei Abbau und Verarbeitung von Natursteinen in Indien, China und Vietnam ein. Das Siegel garantiert die Einhaltung sozialer Mindeststandards.