Natursteine eignen sich, um ein lebenswertes Stadtklima zu schaffen

Natursteine eignen sich, um ein lebenswertes Stadtklima zu schaffen

Mit Naturstein gestaltete Plätze, Wege und Gassen waren bis Mitte des 20. Jahrhunderts die Norm. Heute erleben sie eine Renaissance. Nicht nur die Ästhetik, sondern auch das innerstädtische Klima profitiert bei geeigneter Bauweise von dieser Rückbesinnung.

Natursteinböden: Die natürliche Basis für ein besseres Stadtklima.
In urbanen Zonen können mit Natursteinen gestaltete Plätze, Wege und Gassen entscheidend zur Temperaturregulierung beitragen. Durch eine offenfugige Verlegung mit wasserdurchlässigem Aufbau vermeidet man eine vollständige Bodenversiegelung und damit eine direkte Ableitung des Regenwassers in die Kanalisation. So können Böden, Pflanzen und Parkanlagen deutlich mehr Wasser aufnehmen und durch Verdunstung wieder abgeben. Dieser Verdunstungsprozess entzieht der Umgebung Energie und sorgt dadurch für eine Abkühlung. Damit wird ein wichtiger Beitrag zur Klimaregulation geleistet und nachhaltig die Lebens- und Aufenthaltsqualität in hitzegeplagten Innenstädten gefördert.

Fokus Städteplanung
Ob öffentliche Plätze, Einkaufszonen oder Trottoirs – fast überall, wo früher fast automatisch Asphalt oder Beton verbaut wurde, wird heute Naturstein als nachhaltige und auch preislich attraktive Option geprüft, erklärt Claudio Toscano (Toscano AG Naturstein) im Kurzinterview.

Claudio Toscano, welche Rolle spielt Naturstein im modernen Städtebau?
Der öffentliche Raum hat eine hohe gesellschaftliche Bedeutung. Er prägt das Zusammenleben der Bevölkerung in den Zentren ebenso wie in den peripheren Regionen unseres Landes. Naturstein stellt durch seine Eigenschaften und sein harmonisches Zusammenspiel mit der lokalen Architektur und Umwelt ein ideales Baumaterial dar. Zudem ist er vielseitig verwendbar und kann für fast alle Bauprojekte eingesetzt werden.

Welchen Mehrwert bieten nachhaltig gestaltete Plätze und Wege nebst der Verbesserung des Stadtklimas?
Natursteine, und ich spreche jetzt vor allem von regionalen Natursteinen, wirken identitätsstiftend und stellen für einen Ort eine unverwechselbare Visitenkarte dar. Die Menschen erkennen in Natursteinplätzen eine hohe Wertigkeit und freuen sich über das angenehme "Piazza-Feeling", welches uns aus den Ferien im Süden bekannt ist. Und dort, wo sich die Leute gerne aufhalten, profitieren auch die Immobilien vielfach von einer langfristigen Werterhaltung. Aus Sicht der städtischen und kommunalen Verwaltungen sind ausserdem tiefe Unterhaltskosten und eine bauliche Langlebigkeit von grosser Bedeutung.

Welche Herausforderungen sehen Sie bei der Implementierung von Naturstein in urbanen Räumen?
Gerade im Hinblick auf die Klimaerwärmung ist es im Städtebau essenziell, für eine ausreichende Verschattung zu sorgen. Dies sollte idealerweise mit einem durchdachten Schwammstadt-Konzept kombiniert werden, welches eine optimale Speicherung und Verdunstung von Regenwasser ermöglicht. Diese Anforderungen stellen sich jedoch grundsätzlich und sind unabhängig vom verwendeten Baumaterial.

Welche Empfehlungen würden Sie Städten geben, die Naturstein als Teil ihrer Infrastruktur integrieren möchten?
Bei der Beurteilung der Kostenfrage empfiehlt sich eine längerfristige Betrachtungsweise, da Naturstein zwar in der Anschaffung teurer sein kann, sich aber durch seine Langlebigkeit, geringe Unterhaltskosten und zeitlose Ästhetik wirtschaftlich und nachhaltig auszahlt. So kann man zum Beispiel bei Leitungsreparaturen im Untergrund Pflastersteine einfach aus- und anschliessend wieder einbauen, ohne dass es neues Material braucht oder sichtbare Spuren entstehen.      

 

Fokus Innen- und Aussenbereich von Gebäuden 
In Anbetracht der zunehmend heissen Sommermonate gewinnen natürliche Materialien auch im Innen- und Aussenbereich von Immobilien an Bedeutung. Hanspeter Kuster (J. & A. Kuster Steinbrüche AG Bäch) über die Vorteile von Naturstein in Wohn- und Geschäftsräumen.

Hanspeter Kuster, welche Vorteile sehen Sie in der Verwendung von Natursteinböden im Innenbereich?
Naturstein ist im Vergleich mit anderen Bodenmaterialien langfristig die beste Wahl. Die Nutzung ist sehr lange möglich. Die Oberflächen von Naturstein können jederzeit nachbehandelt werden. Die anfänglich höheren Kosten können über die lange Nutzung günstiger sein. Naturstein vermittelt auch ein gutes Gefühl im Wissen, dass natürliche Materialien verwendet werden. Helle Steine bringen zudem auch Helligkeit in die Räume.

Welche Trends beobachten Sie aktuell im Bereich der Aussengestaltung mit Naturstein?
Im Aussenbereich ist der Trend zu europäischen Steinen sehr stark bemerkbar. Grund ist sicher die starke Einschränkung von Seiten der Ausschreibenden, die keine fernöstliche Steine akzeptieren. Die europäischen Steine sind preislich günstiger geworden, was deren Verwendung fördert.

Können Sie von Ihnen betreute Sanierungsprojekte nennen, bei denen Natursteinböden eine besonders zentrale Rolle spielen?
Als Beispiel eines Sanierungsprojektes ist das Schloss Rapperswil. Die ganzen Böden im Aussenbereich sind mit dem lokalen Sandstein von Lehholz in Bollingen erstellt worden inklusive der Pflästerungen.

Naturstein-Böden – ein Mehrwert für urbane Zentren und Immobilien. 
Unsere Naturstein-Experten begleiten Sie von der Planung bis zur Umsetzung und zeigen Ihnen die vielfältigen Möglichkeiten der Bodengestaltung mit Naturstein.