Trockenmauern und Hochbeete: Gebaut aus Naturstein.

Trockenmauern und Hochbeete: Gebaut aus Naturstein.

Back to Nature ist mehr als ein Schlagwort. Es wird immer mehr zur Selbstverständlichkeit. Die Gewissheit, dass sich alle Ressourcen in einem Kreislauf bewegen, ist zurück. Ganz vorne dabei: Naturstein, verbaut als Trockenmauer.

Trockenmauern prägen in der Schweiz seit eh und je das Landschaftsbild. Früher spielten sie in der Landwirtschaft u.a. als abgrenzendes Element eine wichtige Rolle, heute sind sie ein wertvolles Kulturgut. Sie fördern die Biodiversität, indem sie ökologische Nischen für Pflanzen und Tiere schaffen. In der Landschaftsarchitektur und im Gartenbau sind Trockenmauern zudem ein beliebtes Gestaltungselement. Die Wiederentdeckung dieser traditionellen Bauweise ist jedoch nur teilweise mit dem Trend zur Nachhaltigkeit beim Planen und Bauen erklärbar. Die Tatsache, dass Trockenmauern heute eine besondere Wertschätzung erleben, hat auch mit der zunehmenden Begeisterung von Bauherren und Architekten für handwerkliche Bauelemente zu tun.


Hochbeete und Trockenmauern: ein Glücksfall für die Natur.
In den Gärten wird das Bedürfnis nach umweltbewusster Gartengestaltung immer sichtbarer. Für Gartenbauer und Landschaftsarchitekten erweist sich dabei Naturstein als Idealfall. Die natürliche Ressource strukturiert Gartenanlagen und bietet Vorteile für Mensch und Natur. Mit Naturstein gefertigte Hochbeete sind ein vielfältig einsetzbares Gestaltungselement. Und die nach uralter Handwerkskunst gefertigten Trockenmauern sind ein starkes Statement für eine Welt, die ihre natürliche Basis auch für kommende Generationen erhalten möchte.

Landschaftsarchitektur im Fokus
Dass Naturstein und nachhaltige Gartengestaltung perfekt zusammenpassen, bestätigen auch unsere Natursteinexperten Giovanni Polti und Christian Bärlocher im Interview.
 

Kurz-Interview mit Giovanni Polti (Alfredo Polti SA)

Giovanni Polti, wie trägt der Einsatz von Calanca-Gneis und regionalen Natursteinen in Ihren Projekten zur Nachhaltigkeit in der Gartengestaltung bei?

Der Einsatz von Calanca-Gneis und Natursteinen aus unserer Region ist ein klarer Ausdruck unseres Engagements für Nachhaltigkeit. Einerseits reduzieren wir Emissionen, indem wir lokale Ressourcen nutzen und lange Transportwege vermeiden. Andererseits ermöglicht uns die Arbeit mit einem natürlichen und langlebigen Material wie dem Gneis, dauerhafte Strukturen zu schaffen. Dadurch entsteht ein minimaler ökologischer Fussabdruck. Naturstein fügt sich ausserdem harmonisch in die Landschaft ein, fördert die Biodiversität und steht für eine authentische und naturnahe Ästhetik.


Welche speziellen Herausforderungen und Chancen sehen Sie beim Bau von Trockenmauern und Hochbeeten im Zusammenhang mit einer zeitgemässen, umweltbewussten Gartengestaltung?

Die grösste Herausforderung besteht darin, Tradition und Innovation in Einklang zu bringen. Der Bau von Trockenmauern erfordert spezifisches handwerkliches Know-how und viel Sorgfalt. Er bietet jedoch grosse Vorteile, wie strukturelle Stabilität, natürliche Entwässerung und Lebensraum für Insekten und Kleintiere.
Hochbeete wiederum sind eine moderne Lösung für all jene, die frische Kräuter, Salate oder alltägliches Gemüse einfach und naturnah anbauen möchten, auch auf kleiner Fläche.
Die Chance liegt darin, ein Gestaltungskonzept anzubieten, das die Natur respektiert, lokale Materialien aufwertet und gleichzeitig funktionale, nachhaltige und ästhetisch ansprechende Räume schafft.


Können Sie ein konkretes Projekt beschreiben, bei dem Sie nachhaltige Landschaftsarchitektur mit Naturstein als zentrales Element erfolgreich umgesetzt haben? 

Es gibt kein einzelnes Projekt, das ich besonders hervorheben möchte. Vielmehr sind es zahlreiche private Gärten, die wir in den letzten Jahren mit schönen Trockenmauern und Natursteinelementen gestalten durften. Diese Projekte bringen Eleganz, Biodiversität und Natürlichkeit in die Gärten von Familien und Hausbesitzern. Es handelt sich um eine Rückbesinnung auf die Vergangenheit, die einen Beitrag zu einer besseren und nachhaltigeren Zukunft leistet.

 

Kurz-Interview mit Christian Bärlocher (Bärlocher Steinbruch und Steinhauerei AG)

Christian Bärlocher, wie beurteilen Sie die Bedeutung von Trockenmauern als Botschafter für Biodiversität und als Bestandteil einer traditionellen, nachhaltigen Baukultur?

Die Trockenmauer ist eines der ersten Bauwerke überhaupt. Ursprünglich entstanden vor dem Hintergrund, dass Lesesteine aus Wiesen gesammelt und dann für Terrassierungen und Einfriedungen verwendet wurden. Die Wiesen wurden so besser nutzbar, die Mauern strukturierten die Landschaft. Die Trockenmauer ist mehr als nur ein Botschafter einer traditionellen Baukultur, sie ist Zeugnis erster Landschaftsgestaltungen.


Welche handwerklichen Techniken und nachhaltigen Materialien verwenden Sie bei der Planung und dem Bau von Trockenmauern und Hochbeeten?

Planung und Bau einer Trockenmauer folgt einigen tradierten Grundregeln, damit diese stabil und dauerhaft gebaut werden kann. Als Material eignen sich gut spaltbare Natursteine, in der Schweiz sind dies zum Beispiel Gneise oder Plattensandsteine. Vorteilhaft ist, dass eine Trockenmauer mit gleichen Steinen, wenn sie nicht mehr stabil steht, einfach neu aufgebaut werden kann. Die erwähnten Grundregeln leiten sich aus jahrhundertelanger Erfahrung ab, sind aber dennoch einfach zu befolgen und lassen sich in Trockenmauerkursen erlernen.


Können Sie ein Projekt nennen, in dem Sie Trockenmauern realisiert haben, die ökologische und landschaftsarchitektonische Aspekte in den Fokus stellen? 

Ein Projekt, das uns besonders am Herzen liegt, sind die Trockenmauern am Buechberg. Direkt unter dem Steinbruch Chreienwald liegt ein Weinberg, der sein Jahrhunderten mit Trockenmauern strukturiert ist. Seit vielen Jahren werden einsturzgefährdete Mauern neu aufgebaut; wo immer möglich mit vorhanden Steinen. Nur wo nötig, werden Ersatzsteine zugeführt. Dieses Projekt zeigt die Langlebigkeit von Trockenmauern besonders gut.



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